Night Watch - Nochnoj Dozor - Wächter der Nacht (FFN 2005)
Night Watch - Nochnoj Dozor - Wächter der Nacht (FFN 2005) |
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Review: In Moskau stehen sich bis heute zwei sich rivalisierende Parteien gegenüber. Vor langer Zeit haben Sie jedoch einen Waffenstillstandspakt geschlossen weil sich herausstellte, dass beide Seiten gleich stark sind und es in einem Kampf keinen Sieger geben würde. Auf der Seite der Guten kontrolliert eine Gruppe von "Others" mit übernatürlichen Kräften, genannt die Night Watch, die Bösen. Diese wiederum bestehend aus Vampiren, Hexen und anderen dunklen Gestalten. Sie stellen die Day Watch, welche Wache über die Guten hält und kontrolliert ob diese ihren Teil des Waffenstillstands einhalten. Mitten in diesen Konflikt gerät Anton, der selbst ein "Anderer" ist, ohne dies zunächst zu wissen. Er sucht Rat bei einer Hexe die ihm seine Freundin wieder zurückbringen soll. Als diese ihre Magie anwenden will wird das Ritual allerdings abrupt unterbrochen. Das Anton möglicherweise Teil einer uralten Prophezeiung ist, welche vorher sagt das ein "Other" kommen wird der die Balance zwischen Gut und Böse aus dem Gleichgewicht bringen wird, offenbart sich ihm erst viel viel später … Der russische Film Night Watch, im Original genannt Nochnoj Dozor, basiert auf den Romanen von Sergey Lukyanenko und stellt den ersten Teil der dreiteiligen Trilogie dar. Mit einem Budget von 4 Millionen Dollar war er nicht nur die teuerste russische Produktion bisher, er war 2004 dort zulande auch äußerst erfolgreich. So erfolgreich das Fox Searchlight sich die internationalen Vertriebsrechte für den ersten und die kommende Teile sicherte. Auch für eine Oscarnominierung 2005 hat es gereicht. Das hört sich ja alles sehr gut an, doch ist Night Watch deswegen ein top Film? Eine Frage die sich auf den "Fantasy Filmfest Nights" 2005, sozusagen ein Vorgeschmack auf das im Sommer folgende Filmfestival, klären lies. Dort wurde unter recht strengen Sicherheitsvorkehrungen - Taschenkontrolle, Handyverbot und Überwachung des Publikums per Nachtsichtgerät - der Film im russischem Originalton mit deutschem Untertitel gezeigt. Die Erwartungen des Publikums im vollbesetzten Saal waren sicherlich hoch als das Licht ausging und der Film sehr dunkel mit den "Opening Credits" startete. Gefackelt wurde nicht lange, als in einer Rückblende der Kampf zwischen den Guten und Bösen Mächten der Finsternis und dem daraus resultierenden Waffenstillstand gezeigt wurde. Dort ging es zwar recht heftig zu Sache, aufgrund einiger sehr schneller Kameraschnitte war der Gewaltlevel allerdings nicht übertrieben hoch. Einige blutige Momente waren zwar vorhanden, viele wurden aber auch nur angedeutet. Den Auftakt kann man durchaus als gelungen und interessant bezeichnen auch wenn der Film es nach dem Zeitsprung vom Mittelalter ins heutige Moskau zunächst etwas ruhiger angehen lies. Bei der Darstellung der Hexen und Vampire versuchten die Macher diese offensichtlich möglichst glaubwürdig in die Realität einzubinden. Im Umfragebogen zu dem Film wurde witziger Weise vom Verleiher gefragt, wie man die Authenzität der übernatürlichen Gestalten beurteilt. Ähm Gegenfrage, bitte wie stellt man etwas das es nicht gibt, authentisch dar? Wie dem auch sei, "Night Watch" konnte das Niveau des guten Auftakts jedenfalls nicht halten. Nachdem der Zuschauer erst einmal die Hintergründe der Story verstanden hatte, wurde es im Grunde recht langweilig. Die Ausnahme stellten da nur die leider recht selten vorkommenden Kämpfe zwischen Gut und Böse dar. Diese waren, auch angesichts der sicher eingeschränkten Möglichkeiten, überraschend gut umgesetzt. Ein Matrix meets Blade oder dergleichen blieb erfreulicherweise aus. Zwar kann "Night Watch" auch mit einigen wirklich sehr tollen Kamerafahrten, bei denen der Blick beispielsweise einer zu Boden fallenden Schraube durch einen Luftschacht direkt in den Kaffe einer verdutzen Frau folgt aufwarten, doch hilft dies nicht über das schwache Drehbuch hinweg. Im zweiten Drittel des Films wird es im Grunde sehr eintönig und das Ende von "Night Watch" ist wirklich mehr als schwach. Weder als Schluss für einen allein stehenden Film "Night Watch" ist es zu gebrauchen, noch als Cliffhanger der dem Zuschauer Teil 2 schmackhaft machen will. Keine Ahnung wie das Ende des ersten Buchs ausfällt und ob es da passender ist, aber dass man bei der filmischen Umsetzung manchmal ein paar Sachen der literarischen Vorlange abändern muss damit das Ganze funktioniert, hat ja zuletzt Peter Jackson mit Herr der Ringe eindrucksvoll bewiesen. Night Watch ist der Auftakt einer russischen Fantasy Trilogie. Zwar ist die Umsetzung von technischer und auch darstellerischer Seite durchaus gelungen, allerdings schwächelt trotz erfolgreicher Buchvorlage ausgerechnet die Story sehr stark. Das Ende fällt dermaßen enttäuschend aus, dass sich fast schon die Frage auftut, wer Teil 2 eigentlich noch sehen möchte. Der offizielle deutsche Filmstart ist am 15. September 2005, jedoch prophezeie ich "Night Watch" hierzulande, im Gegensatz zu Russland, allerhöchstens ein Schattendasein. |
Meine Wertung: 4 von 10 Punkte |
Action | Humor | Spannung | Anspruch |
Kommentare: |
Knuddel hat den Film gesehen und schreibt am 03.04.2005 - 16:04 Uhr: Nun ja....die Idee der Story war ja okay, aber man hätte viel mehr daraus machen können, als diesen lächerlichen Plot! Meine Wertung: 3 von 10 Punkte |
BumBum (http://www.BumBum2000.de) hat den Film gesehen und schreibt am 05.04.2005 - 22:08 Uhr: Oje... wo bin ich denn da reingeraten - vorallem wenn man sich so anschaut was das Presseheft einem vermitteln will. Um es kurz zu machen: Idee ganz nett, Umsetzung miserabel. Bis auf den Anfang war der Film wirklich nur schlecht und 3/4 der Story einfach abolut unnötig und dann noch das einfach nur schlechte Ende - wer sich da wohl freiwillig Tel 2+3 noch anschauen verdient meinen Respekt! Meine Wertung: 2 von 10 Punkte |
ZeroCool hat den Film gesehen und schreibt am 11.04.2005 - 13:13 Uhr: Bei Night Watch wurde zu viel auf einmal versucht, man merkte es dem Film an das es den Mitarbeitern wohl an Erfahrung fehlte um so ein Projekt umsetzen zu können. Man wollte alles mögliche reinintegrieren, doch die Story blieb dabei dann meilenweit auf der Strecke - zu viele Lücken und Fehler, zu viele Handlungstränge ohne ersichtlichen Sinn dahinter. Es ist ja nicht neu das ein guter Film nicht nur auf optische Spielereien basiert, anscheinend ist es aber noch nicht bis Russland vorgedrungen - folgerichtig kann man den Film bis auf wenige Szenen und ein, zwei Effekte nur als misslungen betrachten. Da mit dem Stoff weit mehr möglich gewesen wäre ist es natürlich schade. Es wäre interessant zu wissen wie sehr man sich an den Büchern orientiert hat; sofern die Romane was taugen hat man ja offensichtig was falsch gemacht bei der Umsetzung... Meine Wertung: 3 von 10 Punkte |
nemec hat den Film gesehen und schreibt am 28.04.2005 - 23:44 Uhr: Sehr ungewöhliche interesante Story!Nicht wie die Ami Filme wo man in voraus weis wie die enden.Wird noch interesanter wen richtig Synchroniziert(Übersetzt)wird,ohne untertitel.Hat sehr gut gefahlen Meine Wertung: 8 von 10 Punkte |