Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - L.A. Crash (Sneak)

L.A. Crash (Sneak)

 

L.A. Crash (Sneak)

Gesehen am:
01.08.2005

Wo gesehen:
Ufa Palast Stuttgart

  Review:
Paul Haggis, ein bisher eher Insidern bekannter Name, hat wieder zugeschlagen. Und wie! Zunächst aufgefallen mit dem Drehbuch zu "Million Dollar Baby" legt er jetzt seinen neuen Film, bei dem er auch Regie führte, "L.A. Crash" vor. Dieser hat es mindestens genauso in sich wie das Werkt von Clint Eastwood und der hat dafür bekannter maßen mehrere Oscars eingeheimst.
Inhaltlich einen kurzen Eindruck von "L.A. Crash" zu vermitteln ohne zuviel vorweg zu nehmen ist nicht ganz einfach. Wenn ich mich nicht verzählt habe, dann besteht der Film aus 8 einzelnen Episoden. Ganz eindeutig grenzen sich dieses nicht voneinander ab, aber von der Zahl her dürfte es hinkommen. Die Einzelschicksaale sind dabei sehr unterschiedlich ausgefallen. Während sich Jean Cabot (Sandra Bullock) mit ihrem Mann (Brendan Fraser), der als Generalsstaatsanwalt beschäftig ist, darüber aufregt, dass morgens der Geschirrspüler nicht ausgeräumt ist, habe andere viel gravierendere Probleme. Ein muslimischer Ladenbesitzer steht beispielsweise vor dem nichts, nachdem sein Shop von unbekannten aufgebrochen und verwüstet wurde. Dabei hat er erst am Tag zuvor ein Schloss auswechseln lassen. Diesen Job hat der mexikanische Schlosser übernommen, welche fortan Tag und Nacht arbeitet um zusammen mit seiner Frau und kleinen Tochter in einer sichereren Gegend wohnen zu können. Für Recht und Ordnung sorgen neben Det. Graham Water (Don Cheadle) auch Sgt. Ryan (Matt Dillon) zusammen mit seinem noch jungen Partner Officer Hanson (Ryan Phillipe). Dieser hat nach einer nächtlichen Fahrzeug und Personenkontrolle unüberwindbare Probleme mit seinem Partner und wendet sich an seinen Vorgesetzten. Nicht ohne Folgen.

Als Dreh- und Angelpunkt des Filmes könnten man den Ausländerhass und rassistische Hintergrunde sehen. Dies sind auch die Punkte, die alle Einzelgeschichten miteinander verbindet. Der Film schafft es dabei aber auch den Zuschauer zu überraschen. Als zwei schwarze ein Restaurant verlassen und sich einer von ihnen beschwert, dass sie nicht wie andere "weise" Kunden Kaffee nachgegossen bekamen, vermitteln diese einen anständigen und witzigen Eindruck. Zwei normale, anständige Einwohner aus LA. Doch völlig überraschend ist dieses Bild, welches der Zuschauer von den Charakteren gewonnen hat, schlagartig hinüber, als einer von ihnen eine Waffe zückt und sie eine Auto klauen.
Solche Momente hat L.A. Crash reichlich zu bieten. Sie alle aufzuzählen würde ihnen allerdings den Reiz nehmen, denn durch diese überraschenden Szenen schafft es der Film einen beinahe zu überwältigen. Selten gelingt es einen Film einen derartige zu berühren und emotionalen Eindruck zu vermitteln, ohne dies mit brachialer Gewalt zu versuchen. L.A. Crash geht dabei eher ruhig vor und lässt häufig Bilder statt vieler Worte sprechen. Genau hinzuhören lohnt sich dennoch, sonst entgeht einem in der Anfangs- und zugleich Endsequenz der wunderbare Monolog, welchen man sich beim Abspann unbedingt noch einmal durch den Kopf gehen lassen sollte.

Ein herausragendes Drehbuch besitzt der Film, doch wie sieht es mit den Darstellern aus? Diese sind genauso überdurchschnittlich in ihren Performances und tragen damit einen großen Teil dazu bei, dass die Charakterentwicklungen überzeugend auf den Zuschauer übertragen wird. Sandra Bullock (Miss Undercover 2), Don Cheadle (Oceans Twelve, After the Sunset), Matt Dillon (Wild Things), Jennifer Esposito (New York Taxi, Sag kein Wort), William Fitchner (Equilibrium, Pearl Harbour), Brendon Fraser (Die Mumie, Teuflisch), Thandie Newton (The Chronikles of Riddick, Mission Impossible 2), Ryan Phillipe (The I Inside, Eiskalte Engel), Keith David (The Chronikles of Riddick, Requiem for a dream) und viele mehr. Zusätzlich beeindruckend dabei ist, dass der Film mit einem Budget von lediglich geschätzten 6.5 Mio. $ realisiert wurde. Das viele der Stars hier weit unter ihren sonstigen Gehaltsforderungen ihre Arbeit verreichtet haben kann sich wohl jeder denken.

Mit einer Laufzeit von ca. 113 Minuten ist der Film angesichts dessen was er alles zu sagen und erzählen hat, sicherlich nicht zu lang ausgefallen. Im Gegenteil. Ist man im Anfangsdrittel aufgrund der zahlreichen Personen und Handlungsstränge noch etwas damit beschäftigt das Gesehene richtig einzuordnen, beginnt der Film spätestens ab dem Mittelteil deutlich zu wirken und kann seine ganze Kraft entfalten. Abgerundet und als Ganzes perfekt in Szene gesetzt werden die Bilder dann zudem von einem wunderbaren Soundtrack. Hier passt im Grunde gesehen wirklich alles.
Ein Film, ohne nennenswerte Schwächen, mit einer derart hochkarätigen Besetzung und einer Geschichte über die man noch lange nachdenken kann und wird, sollte man auf keinen Fall verpassen!
Meine Wertung: 9 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

Durchschnittliche Userwertung: 8.3 Punkte

 

Kommentare:

BumBum (http://www.BumBum2000.de) hat den Film gesehen und schreibt am 03.08.2005 - 09:03 Uhr:
Unbedingt nicht verpassen! Klasse!
Alles andere in meiner Gästekritik

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte

Hoffnungsloser Fall hat den Film gesehen und schreibt am 03.08.2005 - 15:12 Uhr:
Der film ist wirklich genial! Muss man gesehen haben. Allerdings sind die "Verstrickungen" der einzelnen Personen miteinander doch ein wenig zu überdreht...

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte

Partycrash00 hat den Film gesehen und schreibt am 09.08.2005 - 10:20 Uhr:
Ich glaub, ich hab den Film nicht verstanden oder bin die einzige, die den Film einfach nur langweilig fand. Mir haben Höhepunkte gefehlt! Plätschert halt vor sich hin und das diese endlosen fast zwei Stunden,...

Meine Wertung: 6 von 10 Punkte

Knuddel hat den Film gesehen und schreibt am 14.08.2005 - 14:07 Uhr:
Also, hab den Film auf DVD & Englisch gesehen und fand ihn echt super. Zeigt mal wieder ganz deutlich, wie sehr in unserer Gesellschaft Rassenhass verbreitet ist, egal, welcher Nation oder welchem Glaube man nun angehört. Sehr kritisch und regt auf alle Fälle zum Nachdenken an!!!

Meine Wertung: 9 von 10 Punkte


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