The Descent (FFF 2005)
The Descent (FFF 2005) |
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Review: Nachdem Sarah vor einem Jahr bei einem tragischen Unfall ihren Mann und ihre Tochter verloren hat, begibt sie sich mit 5 Freundinnen auf eine Expedition. Sie treffen sich zunächst in einer einsamen Blockhütte um früh morgens zu einer Höhle aufzubrechen. Sarah, Beth, Rebecca, Holly und Sam ahnen allerdings nicht, dass Juno eine Höhle ausgewählt hat, welche bisher namenlos und unerforscht ist. Nach einem eindrucksvollem Abstiegt müssen die sechs zunächst durch einen schmalen Gang kriechen, um in das innere der Höhle zu gelangen. Ein schwacher Erdstoß verhindert dann jedoch, dass die Freundinnen aus diesem Gang das Höhlensystem wieder verlassen können. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig als immer tiefer in dieses dunkle gefährliche System aus Gängen und Spalten vorzudringen. Sarah macht daraufhin, dass sie nicht alleine sind, doch ihr glaub zunächst niemand … So etwas nenne ich mal geballte Frauenpower. Der in England äußerst erfolgreich gestartete Film "The Descent" von Regisseur Neil Marschall wurde als internationale Premiere auf dem Fantasy Filmfest gezeigt. Nachdem mit "The Dark Hours" schon der vermutlich beste Thriller der letzen Jahre zu sehen war, schickt sich Descent nun an diese Auszeichnung im Bereich Horrorfilm zu ergattern. Dafür legt er sich auch mächtig ins Zeug. Viel Vorgeplänkel leistet er sich dabei nicht. Schon früh zu Beginn ruft der eine oder andere Schreckmoment ungewollte Zuckungen bei den Zuschauern hervor. Wer hofft das sich dies wieder legt, ist schief gewickelt. Nach dem Abstiegt in das dunkel Höhlensystem wird es erst so richtig schaurig. Der atmsphärische Aufbau des Films ist zu diesem Zeitpunkt wirklich phänomenal. Zunächst ist man noch fröhlich wie die Mädels bei der Sache, doch als er dann so richtig losgeht, möchte man sich am liebsten unter dem Sitz seines Vordermannes verstecken. Dort ist es jedoch wie im gesamten Kino stock dunkel. Als hätte sich die Dunkelheit der Höhle ins Kino ausgebreitet, sieht man zeitweise nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen. Schwache Nerven und Angst im Dunkeln sollte man dabei am Besten nicht haben, denn der Film zerrt mit einer beinahe schon nicht mehr zu zählenden Anzahl an Schockmomenten stark an den eigenen Nerven. Neben den minimalistisch, aber gerade deswegen so effektiven visuellen Effekten, sorgt auch die Sounduntermalung für die richtige Atmosphäre. Zeitweise erinnerte mich das rhythmische Pochen des Basses an John Carpenters Neuerfilmung des Klassikers "Das Ding aus einer anderen Welt" aus dem Jahre 1982. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war ich dann hin und weg von "The Descent". In den insgesamt wenigen Momenten die einem der Film lässt klar zu denken, sind mir dann jedoch auch einige Schwächen aufgefallen. Die Story ist sehr simpel ausgefallen und darunter leidet dann auch etwas die Charakterentwicklung. Dies alleine wäre bei einem Horrorfilm noch nicht weiter schlimm, jedoch läuft die Handlung des Weiteren auch erschreckend linear und gradlinig ab. Gut, parallel verlaufende Handlungsstränge hätten vermutlich viel von der hervorragenden Atmosphäre zerstört, dennoch wäre ein paar überraschende Wendungen alles andere als hinderlich gewesen.
Gut geklaut ist aber immer noch besser als schlecht selbst gemacht. Fehlende Spannung und Atmosphäre kann man "The Descent" jedenfalls nicht vorwerfen. Splatterfans kommen dabei ebenfalls auf ihre Kosten. Leute die kein Blut sehen können, sind bei diesem Film jedenfalls ebenfalls komplett falsch. "The Descent" ist ein äußerst atmosphärischer und packender Horrorstreifen. Hat sich die Dunkelheit erst mal auf den Kinosaal und den Zuschauer übertragen, so lässt sie einen bis zum Schluss nicht mehr los. Die eher schwache Story verzeiht man da gerne, wird man bei dem Film doch so erschreckt wie schon lange nicht mehr. Kein Vergleich zu den sonstigen lulli Hollywood Filmen. Garantiert nichts für schwache Nerven. Bleibt zu hoffen, dass es der Film bald regulär in die Deutschen Kinosäle schafft. Dort ist das Spannung und Atmosphäre sicherlich ungleich höher als auf der heimischen Couch beim DVD Abend! |
Meine Wertung: 8 von 10 Punkte |
Action | Humor | Spannung | Anspruch |
Kommentare: |
BumBum (http://www.BumBum2000.de) hat den Film gesehen und schreibt am 08.08.2005 - 15:38 Uhr: Kann mich der Kritik nur voll und ganz anschließen. Sehr sehr spannend, keine wirklich langweiligen Passagen, insgesammt recht kurzweilig und eine gute Atmosphäre und dazu noch ein paar wirklich eklige Szenen. *bg* Sollte man definitiv nicht verpassen. Meine Wertung: 8 von 10 Punkte |
plasmahead hat den Film gesehen und schreibt am 08.08.2005 - 19:20 Uhr: Geil, einfach nur geil! War für mich bisher das absolute Highlight des diesjährigen Fantasy Filmfests (2005). Endlich mal wieder ein purer Horrorfilm ohne jeglichen Humor und mit einigen wirklich hammerharten Sequenzen und absoluter Topspannung. Erstlassige Kamera, creepy Effekte und ein perfekt dazu passender Soundtrack. Mein Tip: Unbedingt im Kino anschauen, der Film ist für die große Leinwand wie geschaffen. Meine Wertung: 10 von 10 Punkte |
Partycrash00 hat den Film gesehen und schreibt am 09.08.2005 - 10:31 Uhr: Ganz gut gemacht, mir wären allerdings manchmal schnellere Schnitte lieber gewesen und manches war schon sehr unlogisch. Egal,.. (ich glaub, als Frau versuche ich immer zuviel mitzudenken) Vor allem das Ende. Sieht aus wie ein 08/15 Ende, geht auch so los, aber dann,... Meine Wertung: 7 von 10 Punkte |
s.c hat den Film gesehen und schreibt am 18.07.2007 - 13:27 Uhr: "The Descent" ist ein spannender, atmosphärisch dicht inszinierter Horrorfilm. Also anschauen, aber Taschenlampe nicht vergessen, denn eines ist der Film auf jeden Fall, nämlich dunkel. Meine Wertung: 08 von 10 Punkte Meine Wertung: 8 von 10 Punkte |