Speedys Filmtagebuch


Speedys Filmtagebuch - Troja

Troja

 

Troja

Gesehen am:
13.05.2004

Wo gesehen:
Ufa Palast Stuttgart

  Review:
Die Prinzen von Troja, Hektor (Hulk, alias Eric Bana) und Paris (Legolas, alias Orlando Bloom) sind beim König von Sparta zu Gast. Paris verliebt sich dabei in Königin Helena und beim Aufbruch der Trojaner fährt diese heimlich mit ihrem Geliebten mit nach Troja.
Ausser sich vor Wut will König Menelaos diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen und erklärt Troja den Krieg. Dazu bittet er seinen mächtigen Bruder Agamemnon um Unterstützung. Um aber wirklich eine Chance gegen die Trojaner zu haben benötigt er ausserdem die Hilfe des größten Kriegers aller Zeiten - Achilles (Brad Pitt). Dieser hat aber alles andere als Lust unter dem Kommando von Menelaos und Agamemnon zu stehen ...

Troja ist der neueste Streifen vom deutschen Regisseur Wolfgang Peterson. Mit einem Rekordbudget von ca. 185 Mio. $ hat er den größten Krieg aller Zeiten - die Schlacht um Troja - inszeniert. Allerdings bleibt insgesamt ein kleines Fragenzeichen, wo das ganze Geld eigentlich hingeflossen ist. Klar die Kulissen rund um Troja sehen schon ziemlich beeindrucken aus, aber 185 Mio. ? Nunja, der Film selbst hat mich jedenfalls nicht umgehauen. Das fängt schon beim Soundtrack an. Ein Epos wie Troja braucht in meinen Augen eine kräftige musikalische Untermalung, mit mindestens einem Theme das immer wieder auftaucht und einem auch noch nach dem Film im Kopf bleibt. In diesem Punkt, Fehlanzeige.
Die Massenschlachten als die Griechen Troja zum ersten mal angreifen sind zwar im Größenausmaß mit denen von Herr der Ringe zu vergleichen, das war dann aber auch schon. Peterson setzt bei seinen Schlachten entweder einen Weitwinkel ein, wo die Kamera z.T. recht eindrucksvoll über die Köpfe der Krieger hinwegschwebt, oder er zeigt "verwackelte" Nahaufnahmen von Einzelkämpfen. Szenen aus mittlerer Distanz sind relativ selten, und darunter leidet dann leider auch etwas die Übersichtlichkeit. Peter Jacksons Werke waren in diesem Punkt auf jeden Fall eindrucksvoller und auch der Sound von Troja kann mit Herr der Ringe bei weitem nicht mithalten.
Für ein Epos ist Troja mit einer Länge von knapp 160 Minuten eigentlich genau richtig ... möchte man meinen. Doch mir kam der Film tendenziell um einiges länger vor. Ein Problem der Geschichte ist, dass der Kampf zwischen dem besten Griechen - Achilles -, und dem besten Trojaner - Hektor -, bereits knapp 1 Stunde vor Schluss stattfindet. Die Choreografie und Umsetzung dieses Fights zwischen Eric Bana und Brad Pitt ist aber wirklich herausragend, und es kommt ein sehr starkes, im positiven Sinne, "Gladiatorfeeling" auf. Auch die Sounduntermalung (simples Trommeln) passt dort und macht diesen Abschnitt zum wahren Höhepunkt des Filmes. Danach ist die Luft und Spannung irgendwie raus und spätestens ab diesem Zeitpunkt dürfte auch dem letzen der die Story nicht kennt klar sein das Troja fallen wird.
Auch wenn es vielleicht zu der Story von Troja dazu gehört, aber die ständigen "Liebessäuseleinen" von Paris und Königin Helena, Hektor und seiner Frau, aber auch Achilles mit der Trojanerin Briseis gingen mir z.T. schon kräftig auf die Nerven. Nicht nur das sie ständig Fahrt aus dem Geschehen nehmen, auch die recht bescheidenen Dialoge sind nicht gerade eine Bereicherung. Apopo Dialoge:
Die deutsche Synchronisation ist auch nicht ohne Tadel. Bratt Pitt hat - angeblich auf Wunsch von Wolfgang Peterson - nicht seine gewohnte Synchronstimme, sondern wird von Martin Kessler, welcher normalerweise Nicolas Cage seine Stimme leiht, gesprochen. Diese Änderung soll der Stimme von Achilles mehr Kraft verleihen. Mag ja irgendwo sein, aber ist eben auch sehr ungewohnt. Im Allgemeinen würde ich die Synchroniation, ohne jetzt den O-Ton zu kennen, eher schwach bewerten.
Leider wurde kurz vor Start des Filmes auch noch bekannt, dass Warner diesen in Deutschland nur in einer geschnittenen Fassung ins Kino bringt. Anscheinend mussten 1 bis 2 Minuten weichen, um von der FSK eine frei ab 12 Bewertung zu bekommen. Ich meine ok, der Film ist für eine 12er Freigabe immer noch recht blutig, aber hier und da sind mir schon ein paar offensichtliche Cuts aufgefallen, und sowas ist halt sehr sehr ärgerlich.

Letztendlich bleibt somit Troja hinter meinen Erwartungen zurück. Ein groß angekündigter Film zeigt eigentlich nichts was man nicht schonmal irgendwo besser gesehen hat. (Ausser vielleicht das Brad Pitt die meiste Zeit halb nackt durch die Gegend rennen, aber das gabs ja auch schon und bringt mir eh nicht wirklich was *g*).
Der Vergleich mit Gladiator passt vielleicht nicht ganz, aber trotzdem erreicht Troja nicht mal annähernd dessen Klasse. Auch dem Epos mit Tom Cruise - Last Samurai - kann er bei weitem nicht das Wasser reichen.
Meine Wertung: 6 von 10 Punkte
Action
Humor
Spannung
Anspruch

Durchschnittliche Userwertung: 6 Punkte

 

Kommentare:

BumBum hat den Film gesehen und schreibt am 14.05.2004 - 00:00 Uhr:
Leider doch überraschend durchschnittlich! Es fing schon mit der falschen Syncro von Brad Pitt an, setzte sich in einer recht zähen Handlung fort und zu allem Übel kam noch ein recht schlechter Score. Es gab wirklich nur sehr wenige gute Momente, die aber durch peinlichste Dialoge wieder in den Hintergrund gestellt wurden. Leider war der Film nicht mein Fall, mal sehen was "The Day after tomorrow" macht - eine höhere Wertung sollte nicht all zu schwer sein. Und jetzt N8

Meine Wertung: 5 von 10 Punkte

ZeroCool hat den Film gesehen und schreibt am 29.05.2004 - 00:08 Uhr:
Wie erwartet und trotzdem nicht geglaubt war Troja leider nur durchschnittlich (und selbst das nur noch gerade so) und wird der Geschichte dahinter nicht gerecht. Der Film hat einfach viele Schwächen . Die Schlimmste ist folgende: Es gab zwei Wege den Film anzugehen und zu realisieren, entweder mit dem mythologischen Hintergrund oder mit Homer's "historischem" Hintergrund - dummerweise macht der Film weder das eine noch das andere. Auf der Mythologie hat der Film sowieso nicht aufgebaut (nur ganz, ganz, ganz am Rande) und "historisch" ist der Film nun ebenfalls gar nicht korrekt. Viele Dinge sind schlicht und ergreifend falsch oder verfälscht, Figuren die sterben sollten sterben nicht, andere die wiederum die nicht sterben sollten sterben; manchmal tauchen Personen an Plätzen auf, auf denen sie nie waren oder es bringen sich Leute um, die sich laut Homer nie im Kampf begegnet sind. Andere Schwächen sind die Charakterdarstellungen, von denen viele einfach nur schlecht oder falsch sind, die Schauspielerleistungen, die zum großen Teil nur unterdurchschnittloch sind (einzige grosse Ausnahme: Eric Bana, der als Hector mehr als glänzt - sonst bringen selbst sonst sehr gute Darsteller nur entauschende Leistungen, manche wurden auch schlicht und einfach falsch gecastet), der Film an sich, der es nicht schafft einen die Charaktere soweit näher zu bringen das man sich um sie kuemmert, die großen Massenszenen die aufgrund der Hektik und des durcheinanders des Kameraschnitts nur durchschnittlich sind (die Duelle mal ausgenommen), und zu guter letzt der Score, der ebenfalls nur mittelmäßig ist.
Als Fazit kann man sagen das man sich Troja zwar durchaus mal im Kino ansehen kann, das der Film aber nie das Niveau erreicht das er so offensichtlich zwanghaft haben möchte, er wird den Ansprüchen der "Historik" dahinter einfach nicht gerecht. Er hat nicht das Niveau um ein Klassiker zu werden, kann mit Filmen desselben Genres wie Gladiator leider nicht annähernd mithalten. Wie gesagt, man kann ihn sich einmal anschauen (und das - trotzallem - am besten im Kino), es ist aber kein Film den man unbedingt in der Sammlung haben muß. Das enttäuschendste aber ist, das aufgrund der Vorlage unendlich viel mehr möglich gewesen wäre - darum und um die Korrektheit von Homer's Geschichte tut es mir leid, man kann nur hoffen das es irgendwann eine bessere Verfilmung geben wird (oder am besten einfach gleich die Bücher lesen!).

Meine Wertung: 5 von 10 Punkte

rekked hat den Film gesehen und schreibt am 20.06.2004 - 15:56 Uhr:
Schön anzusehen. Sehr schöne Kostüme, gute tragende Musik, Adrinalin hochjagende Schlachten und Achilles beim Kämpfen zuzusehen ist mehr als nur eine Freude. Daher 7 statt 8, weil seine Bewegungen auf die Musik waren einfach brrrrr.

Jedoch sehr schade das sie Homer´s Geschichte derart geändert haben. Hollywood halt.

Meine Wertung: 7 von 10 Punkte

JamX hat den Film gesehen und schreibt am 19.11.2004 - 22:50 Uhr:
Brad Pitt liefert eine gute Performance ab als Achilles, der Kampf zwischen Hector und ihm ist sicher der Höhepunkt des Films und absolut sehenswert. Fand den Film insgesamt gesehen schon recht gut, allerdings erreicht er nicht die Klasse eines Last Samurai oder Gladiator, deshalb nur 7/10 Punkten.

Meine Wertung: 7 von 10 Punkte


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