Hautnah
Hautnah |
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Review: Die ehemalige Stripperin Alice (Natalie Portman) aus New York ist gerade erst in London angekommen. Als sie von einem Auto angefahren wird, bringt sie Dan (Jude Law) ins Krankenhaus. Der ruhige Schriftsteller Dan und die lebendige Alice verlieben sich ineinander. Die Beziehung der zwei läuft gut, doch bei einem Fotoshooting für sein Buch lernt Dan die Photographin Anna (Julia Roberts) kennen. Die Zwei fühlen sich zueinander hingezogen und zu allem Überfluss kommt mit Larry (Clive Owen) noch weiterer Mann in das Beziehungswirrwarr. Hautnah war ursprünglich ein Bühnenstück und wurde jetzt fürs Kino adaptiert. Die Besetzung mit den vier Stars Julia Roberts, Natalie Portman, Jude Law und Clive Owen ist ausgezeichnet. Die Bühnenstückvergangenheit des Films bemerkt man als er ruhig und mit stimmungsvoller Musikuntermalung startet noch nicht, doch als es dann zum ersten Mal zu einem richtigen Szenenschnitt kommt ist man zunächst etwas verwirrt. Man glaubt irgendwie die letzten 5 Minuten des Films verpasst zu haben, doch schuld daran ist ein heftiger Zeitsprung. Von dieser Sorte hat der Film noch mehr auf Lager und macht die ganze Sache recht interessant und auch etwas anspruchsvoll. Auch sonst hält Hautnah eine recht interessante Story bereit und abgesehen vielleicht von den ersten 10 Minuten wird es auch nie langatmig. Durchhänger gibt es keine erwähnenswerte. Recht überrascht hat mich auch der teilweise ganz schön derbe Humor des Films. Erwartet hätte ich derartige Witze, welche zum Teil deutlich unter die Gürtellinie gehen, jedenfalls nicht. Sei es drum, gelacht hat jedenfalls das ganze Kinopublikum Die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller ist durchweg überdurchschnittlich und jeder von ihnen spielt seine Rolle überzeugend und mit viel Hingabe. Hier gibt es eigentlich wenig Grund zum meckern. Auch auf übertriebenen "Schnulze und Liebesschmalz" hat der Film fast komplett verzichtet. Jedenfalls würde ich den Streifen eher als Drama bezeichnen, denn für eine simple Lovestory ist er schlicht weg zu anspruchsvoll. Klar, hoch komplex ist er gewiss nicht, aber an der einen oder anderen Stelle gibt es zumindest Momente wo man etwas nachdenken kann, aber nicht muss. Eher störend wirkt im weiteren Verlauf des Filmes das ewige Hin und Her der vier Hauptdarsteller. Das ist in meinen Augen irgendwo nicht mehr ganz glaubwürdig und damit verpasste es der Film zumindest bei mir so richtig unter die Haut zu gehen. Schade eigentlich, aber der Grad zwischen gefühlsvoll und Schmalz ist eben ein sehr dünner. "Hautnah" ist ein überraschend anspruchsvolles, sehr gut besetztes, Liebesdrama. Die Story ist interessant und ohne größere Durchhänger. Der Film schafft es dadurch den Zuschauer knappe zwei Stunden, auch mit seinem derben Humor, gut zu unterhalten. |
Meine Wertung: 6 von 10 Punkte |
Action | Humor | Spannung | Anspruch |
Kommentare: |
BumBum (http://www.BumBum2000.de) hat den Film gesehen und schreibt am 20.01.2005 - 18:52 Uhr: Bei mir hat der Film eine ähnliche Wirkung hinterlassen. Durch die wirklich sehr derben, aber gelungenen Dialoge fand ich den Film recht unterhaltsam - leider war auch mir das hin und her zu unrealistisch, aber dafür das Ende richtig gut - da konnte jeder seine eigenes Ende zusammendenken. Von der Schauspielerischen Leistung kann man sich eh nicht beklagen - vorallem Clive Owen war klasse. Alles in allem ein sehr interessanter Film der gut unterhält, aber leider nicht mehr. Meine Wertung: 6 von 10 Punkte |
ZeroCool hat den Film gesehen und schreibt am 14.04.2005 - 12:31 Uhr: Kann mich beiden nur anschließen, allerdings fand ich ihn nochmal eine Spur schlechter. Irgendwann wurde der Film einfach unglaublich unrealistisch (was er imo aber nicht beabsichtigt), das Ende hat den Negativeindruck dann nochmals bekräftigt - so was unpassendes habe ich schon lange nicht mehr gesehen... die Stilspielereien können das Ganze dann auch nicht mehr retten. Pluspunkte gibt es nur für die Darsteller (ohne die es nur 2/10 gegeben hätte), die allesamt überduchschnittlich spielen - Natalie Portman ist vielleicht etwas hervorzuheben, aber auch die anderen drei wissen zu überzeugen, Clive Owen hätte ich so eine Leistung fast gar nicht zugetraut. Wirklich schade das dann vor allem die Story so viel schwächelt und die Darsteller im Stich lässt, und somit nach dem gutem Anfang letzendlich nichts aus dem Film geworden ist. Meine Wertung: 4 von 10 Punkte |
Abe hat den Film gesehen und schreibt am 07.01.2006 - 02:23 Uhr: Wer diesem Film Humor attestiert und dies an der Manifestation "Kinolacher" festmachen möchte, der versteht - wie die Lautlachenden- die Art des Humors nicht, der als eine Implikation der Tragödie wirkt. Man bemerkt, daß es komisch war, kann aber keine Kausalität stricken und behilft sich, diese Dissonanz mit einem Lachen zu beseitigen. Wer diesem Film Realitätsferne vorwirft, dem kann ich nur ein ruhiges Leben vorwerfen. Ich mag die Spiegelmetapher nicht sehr, aber hier ist sie angebracht. Der Film verweilt nur ein wenig im Spiegelbild, man vertieft sich im Spiegelbild. Ich kann nachvollziehen, daß jemand, der "Unterhaltung" als Maxime des Films betrachtet (was völlig legitim ist), diesem keine perfekte Bewertung geben kann, dennoch kann ich nur erleichtert sein, daß der Regisseur sich nicht dem Publikum über die Unterhaltung anbiedert. Meine Wertung: 9 von 10 Punkte |